Untersuchungsgebiet

Biowawi
Untersuchungsgebiet: Wasserschutzgebiete in der Umgebung der Stadt Bühl

Der Praxispartner des Projekts BioWaWi, die Stadtwerke Bühl (SWB), ist der regionale Anbieter für Strom, Erdgas, Wärme und Wasser für die Stadt Bühl und die nähere Umgebung im Oberrheingraben. Seit mehr als 110 Jahren liefern die SWB Trinkwasser und versorgen in Bühl und Umgebung aktuell fast 45.000 Einwohner. Die SWB wird in diesem Projekt exemplarisch für die vielen anderen Trinkwasserwerke mit ihren Wasserschutzgebieten gesehen. Im Zusammenhang mit ihren wasserwirtschaftlichen Aktivitäten streben die SWB an, zum Erhalt der biologischen Vielfalt sowie von ÖSL beizutragen und hierfür ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Die SWB wurden aufgrund ihrer geographischen Lage zwischen dem Schwarzwald und der Rheinebene mit zahlreichen Schutzgebieten als Fallstudie ausgewählt und in Phase 1 auf die Eignung im Rahmen des Forschungsvorhabens geprüft. Das Untersuchungsgebiet ist geographisch klar abgegrenzt (Abbildung).

Es gibt drei wesentliche Wasserschutzgebiete, die sich durch eine große und spezifische Biodiversität auszeichnen. Ein Großteil der Flächen ist als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen und als Natur- und Landschaftsschutzgebiet geschützt. Hierbei steht der Schutz von Lebensraumtypen und Arten mit gemeinschaftlicher Bedeutung, z. B. die Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) sowie Schmetterlinge (Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling), Libellen (Helm-Azurjungfer) oder die Kleine Flussmuschel im Fokus. Ferner ist das Vorkommen einer in das Artenschutzprogramm des Landes aufgenommenen Wildbienenart bekannt, deren Nahrungshabitat die mageren, wechselfeuchten Wiesen der Gebiete sind. Im Rahmen der Projektphase 2 soll eine Methodik zur Steuerung der Biodiversität und ÖSL der Wasserschutzgebiete entwickelt werden, die sich auf die Anforderungen anderer Wasserversorgungsunternehmen übertragen lässt. Die am Beispiel der SWB auftretenden Spezifika, wie Entsorgung von Konzentratwasser, das bei der zentralisiert erfolgenden Entkalkung anfällt, oder Vielfalt der Ökosysteme (vom Schwarzwald bis in die Rheinebene) können je nach den Gegebenheiten der Wasserversorgungsunternehmen als Blaupause herangezogen werden.